
Horn holt erstmals Dreiband-Einzeleuropameistertitel • Kahofer mit persönlichem EM-Rekord im Punkteschnitt auf Platz 11
13.04.2025. Der Deutsche Toplegionär bei Dreiband-Bundesligameister Pottendorf, Martin Horn, hat sich heute in Ankara den Europameistertitel im Dreiband geholt.
Der Essener, der bereits im Vorjahr in der türkischen Hauptstadt das Dreiband-EM-Finale erreichte, dort aber dem Schweden Torbjörn Blomdahl unterlag, bezwang im Endspiel den Belgier Roland Forthomme mit 50:30 in 31 Aufnahmen und freute sich über seinen ersten EM-Einzeltitel in der Carambol-Königsdisziplin.

Dreiband-Staatsmeister Arnim Kahofer musste sich im Achtelfinale dem späteren Europameister mit 32:50 in 23 Aufnahmen geschlagen geben und belegte Endrang 11. Der Wiener war davor am Donnerstag mit einem 40:38-Erfolg in 27 Aufnahmen gegen den Niederländer Barry van Beers gut in seine Vorrundengruppe gestartet und fixierte anschließend mit einem klaren 40:24-Sieg in 22 Aufnahmen gegen den Türken Seymen Özbaş den Aufstieg in die finale Turnierphase.
Dort setzte sich Kahofer gegen den bei Dreiband-Bundesliga-Vizemeister BC Neusiedl als Toplegionär verpflichteten Niederländer Glenn Hofman mit 50:43 in 33 Aufnahmen durch, überzeugte dabei mit einem fulminanten Beginn und behielt nach einer starken Aufholjagd Hofmans am Ende die Nerven. Auch gegen Horn gelang dem Wiener ein guter Start. Der Deutsche scorte aber am Ende deutlich konstanter.
„Nach meiner Führung gegen ihn zu Beginn habe ich leider ein Loch gehabt wo ich nicht gepunktet habe und er hat sich bis zur Pause bereits einen Vorsprung herausgespielt. Nach der Halbzeit hat er seine Führung weiter ausgebaut und ich bin mit einer 9er-Serie noch etwas herangekommen. Er hat aber weiter sehr konsequent kleinere Serien gemacht und das Match auch absolut verdient gewonnen“ erklärte Kahofer, der mit seinem Abschneiden aber gut leben konnte.

„Das war die bisher beste Punktedurchschnittsleistung für mich bei einer Dreiband-Einzel-EM und ich habe dafür auch viel Lob von der Konkurrenz bekommen. Es freut mich, dass ich meine positive Leistungsentwicklung auf nationaler Ebene jetzt auch hier rübergebracht habe.“

Vorrunden-Aus für Makik und Müller
Für die weiteren österreichischen EM-Starter, Karl Makik und Manfred Müller, war die Konkurrenz bereits nach der Vorrunde beendet. Makik, vor dem Einzelbewerb bereits mit Kahofer im Team-Event am Start, unterlag in seiner Vorrundengruppe zu Beginn dem Belgier Thomas Broux mit 31:40 in 29 Aufnahmen und stand anschließend gegen den Türken Kiraz Tolgahan mit 20:40 in 30 Aufnahmen ebenfalls auf verlorenem Posten.

„Meine Leistung war während der ganzen EM von Aufs und Abs geprägt. Im Einzel ist mir eine halbwegs gute erste Partie geglückt, die leider nicht ganz zu einem Sieg gereicht hat. Im zweiten Match habe ich die schweren Bälle ganz gut gespielt, aber die leichteren Positionen zu oft ausgelassen. Da kann dann keine starke Leistung herauskommen“, erklärte Makik.
Müller verzeichnete mit einem 40:33-Sieg in 36 Aufnahmen gegen den Türken Burhan Genç einen erfolgreichen Start in die EM. Das entscheidende Spiel um den Aufstieg in die K.-o.-Endrunde musste der Wiener jedoch gegen den Schweizer Cetin Behzat mit 29:40 in 42 Aufnahmen verloren geben.

„Ich habe mich sehr darüber gefreut, nach langer Zeit wieder einmal bei der Entsendung zur Europameisterschaft berück-sichtigt worden zu sein. Bei meinen Matches selbst war ich dann sehr nervös. In der ersten Partie habe ich mich gut durch-gekämpft und, wie ich finde, auch verdient gewonnen. Im zweiten Match haben mir aber meine Nerven einen Strich durch die Rechnung gemacht, und ich war deutlich unter meinem normalen Niveau“, erklärte Müller.
Bei der 77. Dreiband-Europameisterschaft der Herren waren insgesamt 64 Spieler aus 17 Nationen am Start. Die Vorrunde wurde mit 16 Gruppen zu je drei Spielern ausgetragen, wobei sich die Gruppensieger für die Endrunde qualifizierten, in der im K.-o.-System der neue Europameister ermittelt wurde.
Titelverteidiger war Torbjörn Blomdahl, der 2024, ebenfalls in Ankara, seinen bereits 10. Dreiband-Einzel-EM-Titel holte. Der erste Sieg gelang dem Schweden 1985 im niederländischen Amersfoort. In diesem Jahr musste sich Blomdahl im Viertel-finale dem Belgier Eddy Merckx mit 34:50 in 26 Aufnahmen geschlagen geben. Merckx unterlag heute im Semifinale seinen Landsmann Roland Forthomme.
Martin Horn erhielt als neuer Dreiband-Einzeleuropameister bei dem mit insgesamt 43.200 Euro dotierten Wettkampf einen Siegerscheck in Höhe von 12.000 Euro.
Weitere Informationen:
Dreiband-Einzel-EM Herren 2025, Ankara: https://www.eurobillard.org/events/ec3cind-479.html
Livestreams: https://tv.kozoom.com/en/event/39761, https://www.youtube.com/@KozoomTV
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Dreiband-Europameisterschaft
(a.kronlachner@billardunion.at)