Kostistansky holt bestes Dreiband-Einzel-EM Resultat am Matchbillard seit mehr als 10 Jahren
20.04.2024. Gerhard Kostistansky hat erst im Achtelfinale der Dreiband-Europameisterschaften am Matchbillard in Ankara seinen Meister gefunden.
Der in guter Form agierende Rekord-Staatsmeister unterlag dem stark aufspielenden Franzosen Jérémy Bury mit 18-50, sorgte aber mit Endrang 16 für die beste Platzierung für Österreich bei einer Dreiband-Einzel-Europameisterschaft am Matchbillard seit dem Jahr 2011.
Für den in Niederösterreich lebenden Wiener, der im Teambewerb gemeinsam mit Arnim Kahofer mit einer ausgeglichenen Matchbilanz Platz 17 erreichte, begann der Einzel-Bewerb in seiner Vorrundengruppe am Donnerstag leistungsmäßig eher verhalten.
Kostistansky landete einen vor allem am Ende sehr glücklichen 40:37-Sieg gegen den Portugiesen Francisco Rodriguez. In der entscheidenden Partie um den Aufstieg in die Zwischenrunde steigerte sich die Nummer 43 der Weltrangliste jedoch deutlich und bezwang die türkische Dreiband Nachwuchshoffnung Denizcan Akkoca mit 40:31.
Die Zwischenrundenbegegnung gegen den in der Weltrangliste auf Rang 17 rangierenden Griechen Nikos Polychronopoulos war dann gestern Abend nichts für schwache Nerven. Kostistansky ging in der auf 50 Punkte angesetzten Partie nach gutem Start mit einer 26:21-Führung in die Pause.
In der alles entscheidenden Matchphase parierte der 56-Jährige anschließend gekonnt den Schlussangriff des Hellenen und sicherte sich sein Achtelfinalticket mit einem hauchdünnen 50:48-Sieg. Dort lief für Kostistansky aber heute bei seiner 18-50 Niederlage gegen die Nummer 13 der Weltrangliste, Jérémy Bury, nur mehr sehr wenig zusammen.
„Ich bin von ihm auf dem falschen Fuß erwischt worden. Es ist nicht für mich gelaufen und ich habe in der Partie auch selbst leider nicht viel auf die Reihe bekommen. Am Ende bin ich aber doch zufrieden. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass man bei einer EM die Runde der letzten 16 erreicht – überhaupt in einer Zeit wo das Niveau noch viel stärker ist als früher und wo auch die Leistungsbreite sehr stark zugenommen hat“ zog Kostistansky trotz seiner Niederlage positiv Bilanz.
Nationalteam-Kollege Arnim Kahofer hatte in der Einzelkonkurrenz ebenfalls den Aufstieg in die Zwischenrunde geschafft. Der in der Weltrangliste auf Platz 69 geführte Wiener glänzte zu Beginn mit einem ungefährdeten 40:9-Erfolg gegen den Finnen Jarno Ahola und holte sich anschließend mit einem 40:40-Unentschieden gegen Dreiband-Juniorenweltmeister Burak Haşhaş aus der Türkei aufgrund der besseren Gesamtleistung im Punktedurchschnitt den Vorrundengruppensieg.
In der Zwischenrunde war aber für Kahofer trotz guter Leistung gegen den in bestechender Form agierenden mehrfachen Welt- und Europameister Dick Jaspers aus den Niederlanden mit einer 24:50-Niederlage Endstation.
Für Dreiband Ex-Vize-Europameister am Kleinbrett, Karl Makik, war die EM-Premiere am Matchbillard bereits in der Vorrunde beendet. Der Schwechater unterlag dem Schweden Nalle Olsson knapp mit 39:40 und dem Niederländer Jeffrey Jorissen mit 23:40.
Die mit 64 Teilnehmern aus 16 Nationen ausgetragene Einzelkonkurrenz der Dreiband-Europameisterschaften in Ankara ist mit insgesamt 33.800 Euro dotiert. Auf den Sieger wartet ein Preisgeldscheck in Höhe von 8000 Euro.
Am Donnerstag wurden zunächst in 16 Vorrunden-Gruppen zu je drei Spielern in Matches auf 40 Punkte die 16 Aufsteiger in die Zwischenrunde ermitteln. Am Freitag trafen dann die Vorrunden-Gruppensieger in der Zwischenrunde auf die 16 gesetzten Spieler. Der neue Europameister wird nun ab dieser Turnierphase im K.-o.-Modus in Matches auf 50 Punkte ermittelt.
Titelverteidiger Marco Zanetti ist bereits ausgeschieden. Der Italiener unterlag überraschend in der Zwischenrunde dem neuen Dreiband-Team-Europameister Ronny Lindemann aus Deutschland mit 35-50.
Weitere Informationen:
Dreiband-Einzel-Europameisterschaft, Ankara: https://www.eurobillard.org/events/ec3cind-408.html
Dreiband-Weltrangliste: https://www.umb-carom.org/PG346L2/Union-Mondiale-de-Billard.aspx
Billard Sportverband Österreich: Billard Sportverband Österreich (bsvoe.com)
(a.kronlachner@billardunion.at)