13.05.2024. Albin Ouschan hat nach seinem geteilten fünften Platz bei den Scottish Open in Glasgow am vergangenen Wochenende nun auch bei den UK Open in Telford mit dem gleichen Ergebnis bilanziert.

Der Kärntner, der über den Hoffnungsdurchgang der Vorrunde den Aufstieg in die finale Phase des mit 200.000 US Dollar dotierten World Nineball Tour Wettkampfs fixierte, musste sich im Viertelfinale nach einer starken Aufholjagd dem Finnen Petri Makkonen am Ende knapp mit 9-10 geschlagen geben.

Zuvor hatte der 2-fache 9-Ball-Weltmeister in der Final Stage den Polen Daniel Maciol klar mit 10-5 distanziert, war dann aber gegen Snooker-Star Gary Wilson am Rande einer Niederlage gewandelt. Ouschan sah sich gegen den Engländer mit 7-9 im Rückstand, nützte dann aber eine weitere Chance zu drei eindrucksvollen Game-Gewinnen in Folge zum 10-9 Sieg.

Im Achtelfinale mühte sich der Kärntner gegen den Taiwanesen Liu Ri Teng zu einem 10-8 Erfolg und ging anschließend als Favorit ins Match gegen Makkonen. Es war aber der Finne, der in diesem Match unterstützt von Fehlern Ouschans vorlegte und seine Führung bis auf 8-3 ausbaute. Als beim Skandinavier dann aber die 9 zum 9-3 nicht fiel, sammelte Ouschan nochmals alle Kräfte und stellte den 9-9 Ausgleich her. Im finalen Rack fiel dann aber beim Break des Klagenfurters kein Ball. Makkonen verpasste anschließend zwar eine 2-9 Kombination, hinterließ dabei für Ouschan aber nur eine Safe-Chance, die der Kärntner ungenützt ließ,

„Da hätte ich mir meine Extension in diesem Rack nehmen sollen um die Situation noch besser durchzudenken. Nach seiner verpassten 9er Kombi war auf einmal sehr viel Adrenalin da und ich habe bei diesem Stoß die Weiße einfach etwas zu kurz gelassen“ analysierte Ouschan die Match-entscheidende Situation, war aber mit seinem Abschneiden dennoch zufrieden.

„Es waren mehr Kampfpartien dabei als nötig aber die Tische waren wirklich schwer zu spielen und man hat dann schon Respekt vor der Größe der Löcher und spielt das Spiel anders. Das war schon sehr herausfordernd und strapazierend. Insgesamt war es aber das dritte Top 8 Ergebnis bei meinen drei Turnieren in diesem Jahr wobei ich ein Turnier gewonnen habe. Das ist schon ganz in Ordnung“, bilanzierte der Kärntner.

Bereits am vergangenen Wochenende in Glasgow war Ouschan mit Platz 5 bei den Jacoby Scottish Open bester Österreicher gewesen. In Telford startete der 33-Jährige nach einem Erstrundenfreilos mit einem 9-5 Erfolg über den Niederländer Ivo Aarts in die Vorrunde. Im folgenden Match um den direkten Aufstieg unter die letzten 64 gegen Georgi Georgiev lag der Kärntner zu Beginn ebenfalls in Front, musste sich dann aber dem Bulgaren mit 7-9 beugen.

Gegen den Kosovo-Albaner Fitim Haradinaj gelang Ouschan in der Hoffnungsrunde aber nach zwischenzeitlichem 1-4 Rückstand noch ein starkes Finish mit acht Game-Siegen in Folge zum 9-4 Erfolg und zum Aufstieg.

He und Lechner in den Top 64
Mario He und Maximilian Lechner schafften ebenfalls den Einzug in die finale Turnierphase der Top 64, Für den Vorarlberger und den Tiroler kam dort aber gestern das Aus. He unterlag Titelverteidiger Eklent Kaci nach zwischenzeitlicher 5-1 Führung am Ende noch mit 7-10. Lechner musste sich dem US-Amerikaner Oskar Dominguez mit 4-10 beugen.

„In dem Match habe ich leider nicht an die gute Leistung von zuvor anschließen können. Die kleineren Taschen sind wirklich sehr extrem und beeinflussen Spiel und Kopf. Wenn man da nicht zu 100% bereit ist, da blüht einem das Schicksal wie mir heute“ sagte Lechner.

Auch Mario He äußerte sich zu den bei den UK Open zusätzlich erschwerten Bedingungen. „Die Löcher sind meiner Meinung nach jetzt schon etwas zu eng aber wenn es so bleibt dann ist es auch OK für mich. Ich nehme es einfach wie es ist“, erklärte der Rankweiler.

Veranstalter Matchroom schraubte für die UK Open erneut an der Präzisionsschraube. Die Tascheneinläufe bei den Tischen wurden um umgerechnet 0,4 Zentimeter von 4,00 auf 3,85 Inch verkleinert.

He und Lechner hatten zuvor die letzten 64 so wie Ouschan über den Hoffnungsdurchgang der Vorrunde erreicht. Der Vorarlberger musste sich nach einem klaren 9-2 Auftakt-Sieg gegen den Griechen George Antonakis dem Engländer Clint I’Anson mit 6-9 geschlagen geben, behielt aber im entscheidenden Match um den Aufstieg gegen I’Ansons Landsmann Phil Burford knapp mit 9-8 die Oberhand.

Lechner musste in seiner entscheidenden Partie um den Aufstieg in die Final Stage gegen den Griechen Dimitris Loukatos ebenfalls über die volle Distanz gehen und holte dabei einen 6-8 Rückstand auf.  „Das war ein echt brutales Match von uns. Wir haben beide extrem gut gespielt, vor allem auch in der Defensive. Ich war am Ende der Glücklichere und habe beim Stand von 8-8 eine sehr schwere Partie ausgeschossen“ erinnerte sich der Tiroler, der in seinem ersten Match dem Zyprioten Antonis Brabin mit 7-9 unterlag. Im Anschluss folgten dann aber Siege gegen den Griechen Manos Spiridakis (8-6) und gegen den Engländer Darrne Appleton (8-4).

Für Daniel Guttenberger waren die UK Open bereits in der Vorrunde zu Ende. Der Oberösterreicher erwischte mit Siegen gegen den Spanier Raul Martin Muela (9-2) und gegen den Taiwanesen Hsieh Chia Chen (9-6) zwar einen perfekten Start. Dann folgte aber eine empfindliche 1-9 Niederlage gegen den Zyprioten Antonis Brabin und auch in der Entscheidung um den Einzug in die Final Stage zog Guttenberger gegen den Engländer Jack Whelan mit 7-9 den Kürzeren.

„Das letzte Match gegen Whelan war wirklich bitter. Ich war 3-6 hinten und habe mich zurückgekämpft. Bei 7-6 für mich treffe ich eine schwierige 9-Ball-Kombi und der Spielball fällt mir aus unmöglichem Winkel ins Mittelloch. Beim Stand von 8-7 für ihn gelingt mir dann ein toller Jump-Shot aber ich lasse danach die 7 im Loch klappern. Da sind dann am Ende bei mir die Queues geflogen. Zum Glück sind sie noch ganz“ war Guttenberger konsterniert.

Junger Event mit großem Feld
Die UK Open wurden erstmals im Jahr 2022 in der Copper Box Arena in London ausgetragen. Bei der mit 256 Spielern voll besetzten Premiere holte sich der Deutsche Joshua Filler mit einem 13-7 Sieg gegen den Spanier Francisco Sanchez Ruiz den 30.000 US-Dollar Siegerscheck. Insgesamt wurden bei dem zur World Nineball Tour zählenden Wettkmapf 200.000 US-Dollar Preisgeld ausgeschüttet.

Im Vorjahr trug sich der Albaner Eklent Kaci, ebenfalls in London, mit einem klaren 13-4 Finaltriumph gegen Joshua Filler in die UK Open Siegerliste ein. Dieses Jahr sicherte sich Robbie Capito aus Hong Kong den Titel. Der erst 22-Jährige bezwang im Endspiel den Polen Mieszko Fortunski mit 13-10 und streifte den 30.000 US-Dollar Siegerscheck ein. Die Gesamtdotation betrug wie in den Vorjahren 200.000 US-Dollar.

Bei den UK Open im International Centre in Telford waren 239 Spieler aus 62 Nationen am Start.

Weitere Informationen:
UK Open, Telford: https://matchroompool.com/ukopenpool/  
World Nineball Tour: https://matchroompool.com/
Österreichischer Pool-Billard Verband: https://oepbv.at/home.php 

(a.kronlachner@billardunion.at)