20.06.2024. Snooker-Staatsmeister Florian Nüßle hat die nach seiner Leistung bei der WPBSA Snooker Q School Ende Mai erhaltene Einladung zur Championship League in Leicester nur zum Teil in zählbare Erfolge ummünzen können.

Der in Salzburg lebenden Steirer hielt zwar gestern in seiner Spielgruppe der ersten Wettkampfphase seine Partien gegen die Profis Matthew Selt aus England und den Schotten Graeme Dott ausgeglichen. Im alles entscheidenden Match um den Aufstieg in die nächste Turnierphase blieb Österreichs Nummer 1 dann aber gegen Vienna-Snooker-Open-Sieger Alexander Ursenbacher aus der Schweiz ohne Frame-Erfolg und beendete den Event – nachdem alle Gruppenspiele seiner Gegner unentschieden geendet hatten – nur auf dem letzten Gruppenplatz.

Das Auftaktmatch gegen den im World-Snooker-Ranking auf Platz 37 geführten Selt begann dabei mit einem 87er-Break zunächst ganz nach dem Geschmack Nüßles. Der Brite konterte aber sofort und holte sich mit einer 91 und einer 102 die folgenden beiden Durchgänge zur 2:1-Führung. Im vierten Frame war dann der gebürtige Grazer wieder am Drücker und rang seinem klar favorisierten Gegner ein leistungsgerechtes 2:2-Unentschieden ab.

Gegen den Weltranglisten-54. Dott legte Nüßle anschließend im ersten Frame, unterstützt von einem 62er-Break, und im dritten Frame vor, musste jedoch jeweils den Ausgleich des Ex-Weltmeisters zur Kenntnis nehmen. Die Chance auf den Gruppensieg und damit den Aufstieg in die nächste Turnierphase blieb durch dieses zweite Remis aber weiter intakt.

Zur Nutzung dieser Gelegenheit wäre für den Wahlsalzburger jedoch ein abschließender Matchsieg Pflicht gewesen. Nüßle geriet gegen Trainingspartner Alexander Ursenbacher aber sofort in Rückstand und schlitterte nach vergebenen Chancen im zweiten und dritten Frame in eine glatte Niederlage.

Der Schweizer sicherte sich hingegen mit seinem 3:0-Erfolg den Gruppensieg und den weiteren Verbleib in der mit 328.000 Pfund dotierten Konkurrenz.

„Ich habe mich in den beiden ersten Matches so gut wie nie gefühlt und war dementsprechend sehr zufrieden mit mir und meinem Spiel. Alex ist ein Freund von mir, und in diesem Match hat bei mir mental einiges nicht gestimmt. Ich habe einige Fehler gemacht, die so nicht passieren dürfen, und habe deshalb auch verdient glatt verloren, obwohl er auch nicht sein bestes Spiel ausgepackt hat“.

„Das Endergebnis spiegelt so jedoch überhaupt nicht wider, wie ich gespielt beziehungsweise wie ich mich gefühlt habe, aber das ist im Sport eben manchmal so. Aus dieser Erfahrung kann ich in jedem Fall sehr viel mitnehmen und darauf aufbauen. Ich hoffe, dass ich aus den Fehlern etwas mache. Gelernt habe ich daraus in jedem Fall und ich werde versuchen, das dann auch umzusetzen. Ich kann jetzt nur auf die nächsten Chancen dafür warten. Am kommenden Wochenende steht der nationale Grand Prix in Heidenreichstein an, und am Wochenende darauf werde ich auch in Heilbronn in Deutschland den Grand Prix spielen“, erklärte Nüßle.

Kompaktes Turnierformat
Die Championship League Snooker sieht pro Begegnung zunächst nur drei Frames vor, wobei das Match bei einem 3:0-Ergebnis für einen der beiden Spieler beendet wird. Bei einem anderen Spielstand wird noch ein vierter Durchgang ausgetragen, der dann zu einem 3:1-Sieg eines Spielers oder zu einem 2:2-Unentschieden führt. Aus jeder Spielgruppe mit je vier Spielern schafft jeweils nur der Sieger den Aufstieg in die zweite von insgesamt vier Turnier-Phasen. Das Finale wird am 3. Juli ausgetragen. Titelverteidiger ist der Engländer Sean Murphy.

Weitere Informationen:
BetVictor Championship League: https://championshipleaguesnooker.co.uk/
Ergebnisse Stage 1 (Gruppe mit Nüßle): https://www.snooker.org/res/index.asp?event=1975#r19
Österreichischer Snooker- und Billiardsverband: https://www.austriansnooker.at

(a.kronlachner@billardunion.at)