Lechner und Ouschan beenden US Open auf Platz 9
24.08.2024. Österreichs Poolbillard-Profis Maximilian Lechner und Albin Ouschan mussten beim mit 300.000 US-Dollar dotierten US Open in Atlantic City nach erfolgreich absolvierter Doppel-K.-o.-Vorrunde und zwei Siegen in der finalen K.-o.-Phase im Achtelfinale die Segel streichen.
Lechner, im Jahr 2022 US-Open-Finalist, hatte gegen den Ukrainer Vitaliy Patsura nach einer turbulenten Begegnung im alles entscheidenden letzten Game das Nachsehen und unterlag mit 9:10. Der vorherige Weg des Tirolers durch den Wettkampf mit vier klaren Siegen nach einem Auftaktfreilos hatte Hoffnung auf mehr gemacht.
In der Vorrunde bezwang der Innsbrucker zunächst Meshaal Al-Ali aus Katar mit 9:4 und dominierte anschließend den Amerikaner Donny Mills mit 9:2. Dem Albaner Nikolaos Malai gestattete Lechner in der Runde der Letzten 64 nur zu Beginn etwas Tischzeit, ehe ein „Break and Run“-Lauf zum 10:2-Kantersieg führte. Auch 9-Ball-Exweltmeister Alex Pagulayan war dem Tiroler nicht gewachsen. Lechner kontrollierte den Kanadier mit versiertem Safe-Spiel und verließ nach zweistündiger Spielzeit als 10:5-Sieger den Tisch. Gegen Patsura passierte dann im allerletzten Game ein unerwarteter Fehler.
„Nach einem Push-out von ihm bin ich beim Stoß auf die Eins abgekickst, und er hat ausgeschossen. Gegen ihn passieren immer sonderbare Dinge. Bis jetzt ist mir ein Sieg gegen ihn noch verwehrt geblieben. Am Ende des Tages bin ich aber mit meinem Spiel beim US Open zufrieden. Es wird noch dauern, bis meine letzte Umstellung in Fleisch und Blut übergegangen ist, aber ich bin sehr optimistisch“, erklärte Lechner.
Für Albin Ouschan kam das Achtelfinal-Aus mit einer 4:10-Niederlage gegen den Taiwanesen Ko Pin-Yi. Der Kärntner sah sich nach einem Safe-Versuch im allerersten Game gegen den nahe der Perfektion agierenden Asiaten wenig später mit 0:8 im Rückstand. „Nach meinem Safe-Stoß ist ein langer schwerer Ball liegen geblieben. Den hat er reingeschossen und noch sieben Partien draufgelegt. Bei 0:8 habe ich meinen nächsten Stoß bekommen und auf 2:8 verkürzt. Dann hat er noch zweimal Glück gehabt. Ich habe bis auf einen verpassten Bank-Shot, der auch mit einer Safe-Option gespielt war, keinen Fehler gemacht und kann mir nicht viel vorwerfen. Mit meiner Leistung war ich generell zufrieden, aber es war eben zäh in den letzten drei Turnieren, bei denen ich ausgeschieden bin“, sagte Ouschan.
Beim European Open Anfang August hatte der spätere Sieger Mickey Krause aus Dänemark sechs An-aus-Partien gegen den Kärntner produziert. Dem Amerikaner Tyler Styer gelang das gleiche Kunststück gegen Ouschan in der Vorwoche beim Raxx MVP Open in New York. In Atlantic City toppte nun Ko Pin-Yi diesen Wert.
Ouschan war beim US Open wie Lechner nach einem Erstrundenfreilos in der zweiten Gewinnerrunde mit einem klaren 9:2-Erfolg gegen den Amerikaner Brandon Shuff gestartet. Eine 2:9-Niederlage gegen den späteren Lechner-Gegner Pagulayan zwang den zweifachen 9-Ball-Weltmeister anschließend in die Hoffnungsrunde, wo im zweiten Anlauf mit einem 9:4-Sieg gegen den Vietnamesen Lường Đức Thiện der Aufstieg in die Letzten 64 gelang. Dort drehte der Kärntner gegen Thiệns Landsmann Đỗ Thế Kiên einen 2:6-Rückstand noch in einen 10:7-Triumph und realisierte mit einem 10:6-Sieg gegen Ko Pin-Yis Bruder Ko Ping Han den Achtelfinaleinzug.
He hadert mit dem Break
Mario He beendete die US Open auf dem geteilten 33. Platz. Der Vorarlberger musste sich bereits in der Vorrunde nach einem Freilos in seiner ersten Begegnung dem Philippinen Michael Baoanan mit 6:9 geschlagen geben.
Anschließend lieferte He aber gegen den Amerikaner Marty Ciccia (8:1), den Vietnamesen Phạm Phương Nam (8:5) und Toh Lian Han aus Singapur (9:3) sehr solide Leistungen ab und erreichte wie Lechner und Ouschan die Knock-out-Stage der Letzten 64.
Dort schlug das Pendel gestern in einem packenden Hill-Hill-Duell mit Konrad Juszczyszyn im alles entscheidenden letzten Rack aber nicht mehr zugunsten des Vorarlbergers aus. He unterlag dem Polen mit 9:10 und war damit aus dem Rennen um das traditionelle grüne Siegerjackett.
„Mein Break ist einfach nicht gekommen, und ich habe keine Ahnung, warum. Ich weiß gar nicht, wie ich Spiele gewinnen kann, wenn ich keine Kugeln beim Anstoß mache. Ich treffe gleich gut wie viele andere, wenn nicht besser, aber es kommt halt auch auf den Aufbau durch die Schiedsrichter an und natürlich auch auf die Tische“, erklärte He.
Traditions-Event
Bei der bereits 47. Auflage der „US Open 9-Ball Championship“ wird vom 19. bis 24. August im Harrah’s Resort & Casino in Atlantic City der Nachfolger des Taiwanesen Ko-Ping Chung ermittelt, der sich im Vorjahr den Titel mit einem 13:6-Finalsieg gegen den in Amerika lebenden Russen Fedor Gorst sicherte.
Nach der Doppel-K.-o.-Vorrunde wird nun der Sieger im Einfach-K.-o.-System bestimmt. Wie im Vorjahr darf sich der Gewinner über einen Preisgeldscheck in Höhe von 50.000 US-Dollar freuen.
In der Doppel-K.-o.-Vorrunde wurde auf der Gewinnerseite und in den Qualifikationsmatches für die Letzten 64 eine Partiedistanz von neun Games (Race to 9) absolviert. Der Hoffnungsast wurde auf acht Gewinnspiele ausgetragen. In der Endrunde der besten 64 wird im Einfach-K.-o. das Ausspielziel auf „Race to 10“ angehoben. Semifinali und Finale am Samstag werden abschließend auf 11 bzw. 13 gewonnene Games gespielt.
US-Open-Rekordpreisgeld 2025
Im Rahmen der Veranstaltung wurde von Matchroom-Präsident Barry Hearn eine signifikante Preisgelderhöhung für das US Open 2025 angekündigt. Die Gesamtsumme der ausgeschütteten Geldpreise wird von 300.000 auf den neuen Rekordwert von 500.000 US-Dollar angehoben. Auf den Sieger der 48. Auflage warten dann 100.000 US-Dollar.
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